Spannender und dramatischer geht es kaum noch

Der TV Hardheim sichert sich mit dem 29:26-Erfol gegen den TV Reichenbach im Relegationsrückspiel den Klassenerhalt in der Handball-Oberliga.

Der TV Hardheim spielt auch in der kommenden Saison wieder in der Handball-Oberliga. Bis das am Freitagabend aber feststand, erlebten die handballbegeisterten Anhänger auf der Tribüne und am Spielfeldrand äußerst spannende, ja fast schon dramatische Begegnung. Rund 100 mitgereiste Fans vom TV Reichenbach duellierten sich mit denen der „Südkurve“. Es entstand eine einzigartige Atmosphäre in der Walter-Hohmann-Sporthalle in Hardheim.

Verschiedene Ergebniskonstellationen machten die Partie zu einem wahren Krimi: Für den TVH reichte ein Sieg mit einem Tor Unterschied, sollten die Gäste unter 26 Tore bleiben. Auch eine Verlängerung hätte durchaus im Raum gestanden, hätte der TVH mit einem 26:25-Sieg die 60 Minuten beendet. Bis 20 Sekunden vor dem Ende war alles offen, und auch Reichenbach hätte den Gesamtsieg davontragen können.

Doch der Reihe nach: Bereits die ersten Minuten zeigten, dass der Ausgang der Partie völlig offen sein würde. Bei unterschiedlichen Führungen war das Spiel beim Spielstand von 7:7 nach 15 Minuten völlig ausgeglichen, da sich die Gäste keineswegs versteckten und dazu jedes Tor von ihren Fans frenetisch bejubelt wurde. Mit drei Toren in Folge war das Stimmungsbarometer im Gästelager weiter angestiegen, während man auf Hardheimer Seite jetzt schon ernstere Mienen sah, auch wenn bis dahin erst 20 Minuten gespielt waren. Hardheims Trainer Lukas Dyszy nahm eine Auszeit, um für die letzten zehn Minuten vor dem Seitenwechsel neue Impulse zu geben. Der 11:12-Anschlusstreffer durch Nils Käflein (insgesamt neun Treffer) kam gerade noch rechtzeitig, um mit minimalem Rückstand in die zweite Spielhälfte zu gehen.

Reichenbach setzt sich schnell weiter ab

Für die erwartenden Hardheims Zuschauer nochmals eine Leistungssteigerung ihrer Mannschaft, um die Hinspiel-Niederlage ausgleichen zu können. Dieses Ziel schien aber nach Reichenbachs schneller 15:11-Führung in weite Ferne gerückt. Was half dem TVH jetzt noch? Lukas Dyszy gab die Marschroute aus, jetzt mit zwei Spielern wesentlich offensiver zu decken, und diese Maßnahme fruchtete auch gut. Mit dieser Umstellung kamen die Gäste überhaupt nicht mehr zurecht, produzierten zunehmend technische Fehler und nahmen sich durch mehrere Zeitstrafen die Chance, selbst zu Toren zu kommen.

Damit hatten jetzt Hardheims Außenspieler Nils Käflein und Fabian Serwinski ausreichend Platz, um erfolgreich abschließen zu können. Mit einem Doppeltreffer erzielte Serwinski auch den 22:22-Ausgleich und damit schlug das Stimmungsbarometer wieder auf die Hardheimer Seite. Johannes Gärtner sorgte für Hardheims 24:23-Führung und damit ging es auch schon hinein in die letzten fünf Minuten.

Mit zwei Feldspielern weniger auf dem Platz taten sich die Gäste jetzt aber schwer, nochmals entscheidend eingreifen zu können. Beim Stand von 28:26 eineinhalb Minuten vor Ende der Partie hätte allerdings ein weiteres Tor für den TV Reichenbach genügt, um die Relegation für sich zu entscheiden. Der letzte Treffer durch Jannik Huspenina zum 29:26-Endstand vier Sekunden vor dem Ende begrub Reichenbachs letzte Hoffnungen auf den Gesamtsieg. Damit war Hardheims Klassenerhalt in Handball-Oberliga gesichert, und für Trainer Lukas Dyszy war die letzte Partie in seiner Funktion als Trainer nochmals ein richtiges Highlight in seiner Karriere.


Text: © Fränkische Nachrichten, Montag, 02.06.2025 Klaus Narloch

Bild: Klaus Narloch