Der TV Hardheim reist als „Underdog“ zum Aufstiegsspiel nach Albstadt

Dennoch ist man beim Badenliga-Meister guten Mutes, den Titelträger aus Württemberg, der nur drei Minuspunkte kassiert hat, auch auswärts zu ärgern

HSG Albstadt gegen TV Hardheim – oder doch eher David gegen Goliath? Das erste Aufstiegs-Relegationsspiel am Donnerstag, 9. Mai, um 17.30 Uhr wird für den Meister der Badenliga mit Sicherheit eine Mammutaufgabe. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe.

Zunächst ist der Gegner mit lediglich drei Minuspunkten souveräner Meister der Württembergliga geworden, verfügt mit 36 erzielten Toren im Schnitt über den besten Angriff der Liga und hat mit Gregor Thomann den Torschützenkönig in seinen Reihen. Auf stattliche 218 Treffer hat er es in der abgelaufenen Saison gebracht. Er und sein Bruder Julian Thomann, der bekanntlich auch schon einmal den damaligen Zweitligisten Wölfe Würzburg trainiert hat, können so manchen Gegner fast im Alleingang „erlegen“. Dazu gesellt sich mit Patrick Lebherz ein weiterer hochklassiger Spieler mit hoher Abschlussqualität. Insgesamt ist die Mannschaft auf allen Positionen bestens besetzt. Jeder Einwechselspieler kann sofort in die Rolle des Anderen schlüpfen. Das sind alles Fakten, die den TVH am Donnerstag zum großen „Underdog“ machen.

Für Hardheims Trainer Lukas Dyszy ist diese Partie eine große Herausforderung, die er aber gerne annimmt, auch wenn die rund 220 Kilometer Anfahrtsweg dabei nur das geringste Problem sind. „Unser erstes Ziel wird sein, unter 30 Gegentore zu bleiben. Und wenn wir es dann noch schaffen, die Niederlage unter fünf Tore zu halten dann ist vieles im Rückspiel möglich“, so Hardheims Trainer vor der Partie in Albstadt. Das zeugt auch schon von einem großen Respekt für den Gegner. Doch Dyszy weiß natürlich ganz genau. was seine Mannschaft zu leisten imstande ist, wenn es darauf ankommt.

Es muss allerdings schon alles zusammenstimmen an diesem Feiertag, aber zu einem „Himmelfahrtskommando“ soll die Fahrt nach Albstadt nicht werden. Die dortige HSG wird dem TVH sicherlich ebenfalls mit großem Respekt begegnen, da sie seine letzten Erfolge bestimmt auch beobachtet hat.

Hardheims Taktik wird es sein, zunächst einmal die eigene Abwehr zu stärken und zu verhindern, dass der Gegner seine Übermacht im Sturm ausnützt, Kommt man damit gut über die erste Spielhälfte, könnten nach den Seitenwechsel die „Nadelstiche“, die man setzen will, dem Gegner zumindest ein bisschen weh tun. Zwei Busse voller Fans (komplett ausgebucht) werden ihre Mannschaft dabei unterstützen und der Mannschaft Rückhalt geben, um sich auch in diesem wichtigen Spiel zu behaupten.

„60 Minuten am oberen Level zu spielen, könnte eine weitere Chance für meine Mannschaft sein, den Gegner zu knacken“, sagt Lukas Dyszy mit verhaltenem Optimismus. Dazu werden dann wohl auch noch seine weiteren taktischen Ausrichtungen ins Spiel kommen, die gegen so manchen scheinbar übermächtigen Gegner stets gut gefruchtet haben.

Der TVH kann mit allen seinen Spielern in Albstadt antreten. Das Rückspiel in Hardheim findet bereits zwei Tage später statt (Samstag, 11. Mai, 19.30 Uhr).


© Fränkische Nachrichten, Dienstag, 07.05.2024 k.n.

Bild Klaus Narloch