TV Hardheim beim 34:34 im Spitzenspiel gegen Plankstadt im Wechselbad der Gefühle. Ohlhaut rettet Punkt aus sieben Metern
Das Spitzenspiel in der Handball-Badenliga zwischen dem TV Hardheim und den Handball-Wölfen Plankstadt hat alle Erwartungen erfüllt. Spannung, Tempo, abwechselnde Führungen über die gesamten 60 Minuten unterstrichen sehr deutlich, warum beide Teams ganz oben stehen in der Tabelle und beide noch ein Wörtchen mitzureden haben beim Rennen um den Titel.
Eine prall gefüllte Walter-Hohmann Halle mit zahlreichen mitgereisten Fans aus Plankstadt gaben dem ganzen Spektakel den würdigen Rahmen und unterstützten ihre Teams von Beginn an gewohnt lautstark. Hardheims Trainer Lukas Dyszy hatte seine Spieler ausdrücklich auf die Stärken des Gegners hingewiesen und der zeigte ab der ersten Minute an das ihre letzten Ergebnisse nicht von ungefähr kamen. Mit Julian Maier (zehn Treffer) und Rainer Verclas (8) hatten die Gäste die beiden Aktivposten in ihren Reihen, deren Radien nur schwer einzuschränken waren. Sie zeichneten sich bereits in den ersten Minuten aus und sie drückten der Partie ihren Stempel auf. In der Folge führten die Gäste nach zwölf Minuten bereits mit 8:5, nachdem sich bis dahin Julian Maier bereits fünf Mal in die Torschützenliste eingetragen hatte.
Withopf zum Ausgleich
Der TVH tat sich anfänglich schwer in seinen Rhythmus zu kommen und musste sich jeden Treffer erarbeiten. Erst nach rund 15 Minuten lief es zunehmend besser für die Hausherren, die nach einigen Pfostentreffern jetzt auch den gegnerischen Tormann Garcia überwinden konnten und mit dem Toren von Thomas Withopf nach 18 Minuten erstmals den 11:11-Ausgleich erzielten. Von da an war der TVH am Drücker und bestimmte seinerseits die Partie und ging deshalb auch zurecht mit einem 17:15-Halbzeit-Vorsprung mit in die Kabinen.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs legten die Gäste wieder einen Blitzstart hin und glichen bereits nach drei Minuten. Plankstadt war fortan wieder ganz auf Augenhöhe mit dem TVH. Nach weiteren Zeigerumdrehungen lagen die Wölfe sogar wieder mit zwei Treffern in Front und damit begann auch schon die Phase der Partie, für die die Zuschauer gerne ihr Eintrittsgeld wert war.
Vier-Tore-Führung
Nach dem 23:23 drehte jetzt der TVH auf und verfügte in der 47. Minute nach dem Treffer von Jannik Huspenina seinerseits beim Stand von 28:24 über einen scheinbar komfortablen Vorsprung. Die verbleibenden 13 Minuten waren allerdings noch ein weiter Weg bis zum erhofften Sieg, da sich die Gäste noch lange nicht aufgaben.
Die Gastgeber zeigten auf einmal wieder Nerven, gaben unnötig Bälle her und kassierten ihrerseits einen Treffer nach dem anderen. In der Folge war das 30:30 fünf Minuten vor dem Ende die logische Konsequenz von Hardheims Schwächephase. Die letzten Minuten war dann wirklich nichts für schwache Nerven.
Aufregende Schlusssekunden
Nach abermals wechselnder Führung schien der Treffer von Maximilian Denne 25 Sekunden vor Ende Hardheims Niederlage zu besiegeln. Im Gegenangriff hatte Henrik Bischof den Ball schon fast verloren als ein gegnerischer Abwehrspieler den Ball an der Außenlinie zum eigenen Torwart zurückspielte und danach auch nicht sofort zum Hardheimer Freiwurf hergeben wollte. Dies Aktion werteten die souverän leitenden Schiedsrichter als Unsportlichkeit mit der Folge einer Disqualifikation für Andre‘Treiber und der finalen Siebenmeterentscheidung für den TVH.
Philipp Ohlhaut behielt zum wiederholten Mal an diesem Abend die Nerven vom Strich und verwandelte zum umjubelten 34:34-Endstand. Das war mit Sicherheit ein gerechtes Endergebnis einer Spitzenpartie die einmal mehr eine Werbung für den Handballsport in der Badenliga war.
Text: © Fränkische Nachrichten, Montag, 22.01.2024 k.n.
Bild: Klaus Narloch