TV Hardheim hat es erwischt

Heimniederlage gegen Titelanwärter

Es gibt Tage da läuft einfach gar nichts zusammen, da werden zahlreiche Chancen vergeben, Bälle leichtsinnig verloren oder man steht sich sogar selbst im Weg. Dass man an solch einem Tag kein Spiel gewinnen kann, versteht sich von selbst, und deshalb hat der TV Hardheim am Samstag in der Handball-Badenliga eine deftige Heimschlappe bezogen wie man sie lange nicht kassiert hat.

 

Dennoch kann man von einem Spitzenspiel gegen den amtierenden Vizemeister aus Viernheim reden, das von Beginn an von beiden Teams engagiert geführt wurde. Die Gäste trugen ihre Angriffe wie erwartet wieselflink über ihre Angreifer vor, glänzten mit ihren schnellen Kreuzungen, um letztlich den finalen Pass an den Kreis zu spielen, wo immer ein Abnehmer stand, der den Abschluss fand.

Auf der Gegenseite bemühten sich auch Hardheims Angreifer, entsprechend Paroli zu bieten, die fanden aber allzu oft im glänzend aufgelegten Torhüter Timo Rohling ihren Meister oder scheiterten am Gebälk des Gästetores. Das machte die Gäste zunehmend stark, die mit René Schunath ihren besten Schützen hatten und nach rund 15 Minuten beim Spielstand von 6:9 einen Drei-Tore-Vorsprung für sich beanspruchten. Danach hatte der TVH seine stärkste Phase und erzielte durch Jannik Huspenina den Ausgleich zum 9:9. Die Hoffnungen von Hardheims Zuschauer auf eine Wende wurden allerdings im Keim erstickt. Bis zur Pause waren die Gäste wieder auf zwei Treffer enteilt.

Ungewohnte Fehler

Bereits fünf Minuten nach Wiederanpfiff die kühle Ernüchterung für die Gastgeber: Ehe sich der TVH richtig versah, lag man mit 15:22 im Hintertreffen und dies war bereits mehr als eine kleine Vorentscheidung zu Gunsten der Gäste. Zunehmend verhedderte man sich auf Hardheimer Seite, scheiterte schon im Spielaufbau mit ungewohnten Ballverlusten und lud damit den Gegner zu Kontern ein, die dankend angenommen wurde. Nach der Einwechslung von Torhüter Ole Villmann konnte dieser zwar einige Bälle parieren, doch die Abpraller kamen dann doch wieder zum Gegner, der nur noch einzunetzen hatte.

Bereits zehn Minuten vor Ende war der Abstand auf 20:30 angewachsen und damit war längst klar, wem die beiden Punkte im Spitzenspiel gehörten. Die Gäste steckten in den letzten Spielminuten einen Gang zurück, waren nicht mehr ganz so konzentriert und eröffneten dem TVH die eine oder andere Möglichkeit, das Ergebnis zu verschönern. Am Ende musste sich der TVH mit einer deftigen 25:34-Niederlage geschlagen geben, gegen einen Gegner der zeigte, dass er ein ganz heißer Meisterschaftsanwärter ist.


Text: © Fränkische Nachrichten, Montag, 16.10.2023 k.n.

Bild: Klaus Narloch