Dramatik pur in den letzten Sekunden

Der TV Hardheim liefert dem Tabellenführer der Badenliga einen mitreißenden Kampf und holt sich absolut verdient ein 23:23-Unentschieden

Mächtig ins Wanken kam der Tabellenführer der Handball-Badenliga, die SG Heidelsheim/Helmsheim beim Auftritt in der Walter-Hohmann Halle in Hardheim. In einer äußerst spannenden Begegnung begegneten sich zwei Teams auf Augenhöhe, die sich am Ende leistungsgerecht die Punkte teilten. Den Gegner zu ärgern hatte sich der TVH vor der Partie vorgenommen. Dies schaffte er nicht nur mit Bravour, sondern verlangte dem souveränen Tabellenführer alles ab und war kurz vor der Sensation der Spielgemeinschaft beide Punkte abzunehmen, nachdem Henrik Bischof vier Sekunden vor Spielende den Treffer zum 23:22 gesetzt hatte und die Halle aus allen Nähten zu platzen schien. 

Wie wertvoll drei Sekunden im Handballsport sein können zeigte letztlich der finale Gegenangriff der Gäste die jetzt irgendwie den kürzesten Weg zum Tor von Christian Ernst suchen mussten um nochmals erfolgreich abschließen zu können. Dabei stand ihnen Hardheims erfolgreichster Werfer Janik Huspenina im Weg, dessen Körpereinsatz die beiden Unparteiischen als Behinderung werteten und dafür schreibt die Handballregeln einen Siebenmeter vor selbst wenn das Geschehen wie hier kurz nach der Mittellinie geschah. Damit standen sich in der letzten Aktion der Partie Torhüter Christian Ernst und Jakob Fassunge gegenüber und nur einer konnte dabei als Sieger hervorgehen. Fassunge ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, konnte Hardheims Keeper überwinden und der anschließende Jubel der Spielgemeinschaft zeigte wie glücklich man auf Seiten der Gäste über den Punktgewinn war.

Auf Hardheimer Seite war man natürlich zunächst geknickt, doch schon der Jubel und der anhaltende Beifall von der Tribüne bestätigte, dass man erneut vieles richtigmachte und erneut den Beweis angetreten hat mit jeder Mannschaft in der Liga mithalten zu können. Erfreulich zudem das Comeback von Henrik Bischof nach monatelanger Verletzungspause, der mit seinem Treffer zum 23:22 zum „man off the match“ hätte werden können, wenn da nicht die letzte Aktion des Spieles gewesen wäre die den THV um den Sieg gebracht hätte.

Beim Halbzeitstand von 12:15 für die Gäste hätte Hardheims Coach Lukas Dyszy dieses Ergebnis sicher gerne unterschrieben, doch einmal mehr schaffte es seine Mannschaft mit spielerischen Mitteln den Rückstand aufzuholen und einen scheinbar übermächtigen Gegner an den Rand einer Niederlage zu bringen. 

Damit können auch Hardheims treue Zuschauer leben, die mit anhaltenden „standing ovations“ die Leistung ihrer Mannschaft quittierten und letztlich für ihr Kommen mit einem Handballspiel auf hohem Niveau belohnt wurden.


Text: © Fränkische Nachrichten, Montag, 30.01.2023 k.n.

Bild: Klaus Narloch