Wie schwer es ist, aus Hardheim Punkte mit nach Hause zu nehmen, musste am Samstag auch der bis dahin Zweitplatzierte der Badenliga erfahren. Am Ende einer hochklassigen und spannenden Partie kassierten die Gäste ihre zweite Niederlage der Saison. Durch diesen Sieg kletterte der TVH mit einem ausgeglichenen Punktekonto auf den sechsten Tabellenplatz.
Das mehr als überraschende Endergebnis resultiert einmal mehr aus einer mannschaftlichen Geschlossenheit, einem unbändigen Kampfeswillen und letztlich auch aus taktischen sowie spielerischen Lösungen, die die Mannschaft von Trainer Lukas Dyszy an den Tag legte und damit wie so oft ihre Zuschauer begeisterte. Die mannschaftliche Geschlossenheit zeigt sich unter anderem darin, dass es gleich fünf TVH-Spieler gab, die zwischen fünf und sieben Tore erzielt haben.
Hardheims Coach Lukas Dyszy hatte sein Team wieder bestens auf den Gegner eingestellt. Der TVH zeigte von Beginn an keine Scheu vor dem vermeintlich übermächtigen Gegner, der in der vergangenen Saison noch in der Oberliga gespielt hat. Zwar hatten die Gastgeber zunächst Mühe, Birkenaus Lukas Gutsche (am Ende elf Treffer) zu bremsen, doch als eine Viertelstunde gespielt war und der Gast von der Bergstraße mit drei Toren in Front lag, nahm Coach Dyszy eine Auszeit, um an den „Stellschrauben“ zu drehen. Dessen Vorgaben fruchteten offensichtlich, denn innerhalb von kurzer Zeit war der Vorsprung der Gäste aufgeholt. In die Pause ging es schließlich mit einem 16:16-Unentschieden.
An der „kurzen Leine
Im zweiten Spielabschnitt übernahm der TVH, angetrieben von Jannik Huspenina, das Kommando und ging nach einem Treffer von Lars Engels seinerseits mit drei Toren in Führung. Birkenaus Gutsche wurde jetzt an die „kurze Leine“ genommen. Dies war eine Maßnahme, die sich auszahlte, denn der Spielfluss der Gäste ließ nun spürbar nach. Und im Hardheimer Tor sorgte Jörn Müller mit seinen Paraden für zusätzlichen Frust bei den Gäste
Je näher die Schlussphase rückte, desto spannender wurde jetzt die Partie. Der TVH lag die meiste Zeit in Führung und und die Gäste hatten immer mehr Mühe, um entscheidend nachzulegen. Mit dem Treffer von Philipp Ohlhaut zum 29:26 in der 54. Minute waren die Gastgeber auf die Zielgerade eingebogen. Man merkte dem Team an, dass es sich diesen Sieg nicht mehr nehmen lassen will. Zwar kamen die Gäste nochmals auf ein Tor heran (29:28), doch dann sorgten auf der Gegenseite die beiden „Philipps“ (Steinbach und Ohlhaut) für die spielentscheidenden Treffer. Der letzte Treffer der Gäste zum Endstand von 31:29 ging fast schon im Siegesjubel der Zuschauer unter.
Text: © Fränkische Nachrichten, Montag, 24.10.2022 k.n.
Bild: Klaus Narloch