In der Schlussphase muss der TVH den Favoriten ziehen lassen

Mächtig ins Straucheln kam der Tabellenführer der Handball-Badenliga aus Heddesheim beim TV Hardheim. Lange Zeit roch es sogar nach einer Überraschung, was daran lag, dass sich die Mannen von Trainer Lukas Dyszy einmal mehr bestens auf den Gegner eingestellt hatten, keinerlei Ehrfurcht zeigten und letztlich dem haushohen Favoriten ihre eigenen Stärken entgegensetzten. Am Ende einer spannenden Begegnung landeten die Punkte mit dem 24:20 dann doch bei den Gästen, die in der Schlussphase die Übersicht bewahrten und begünstigt durch ein paar strittige Schiedsrichterentscheidungen die Partie für sich entschieden.

Von Beginn an legte der TVH jeden Respekt vor dem Gegner ab und präsentierte sich auf Augenhöhe. Wer geglaubt hatte, dass der souveräne Tabellenführer auch in Hardheim ein Feuerwerk abbrennt, wurde eines Besseren belehrt. Auch wenn der Ball in den Reihen gut lief, hatte sich die TVH-Abwehr bestens darauf eingestellt und hatte mit Torhüter Jörn Müller einen guten Rückhalt, der einige Würfe entschärfte.

Pech dabei

Damit legte der TVH erst einmal vor und hatte mit einigen Lattentreffen zudem noch Pech, um den Vorsprung auszubauen. Es entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie ganz zur Freude der Zuschauer, die bis zur Pause trotz des 8:9-Rückstandes mit dem Spiel des TVH zufrieden waren.

Moritz Ballweg sorgte unmittelbar nach Wiederanpfiff für den schnellen Ausgleich, während Philipp Steinbach gleich darauf erneut die TV-Führung besorgte. Damit knüpfte man nahtlos an die erste Hälfte an und bot dem Gegner weiter Paroli. Auch nach 47 Minuten war beim Stand von 17:17 ein Punktgewinn oder mehr in Reichweite.

Innerhalb von fünf Minuten legten die Gäste dann allerdings erstmals drei Tor vor, und damit war es jetzt natürlich schwer sich nochmals zurück zu kämpfen. Mit einer Manndeckung versuchte Hardheims Coach Lukas Dyszy den Angriffsschwung der Gäste etwas zu bremsen und diese Maßnahme war durchaus fruchtbar. Mit den Treffern von Thomas Withopf und Lars Engels war man fünf Minuten vor Ende wieder in Reichweite und schnupperte erneut an der Überraschung. Das roch auch Gästetrainer Frank Schmitt und holte seine Spieler nochmals in eine Auszeit, um die Marschroute für die finalen Minuten auszugeben. Seine Anweisungen waren fruchtbar, auch wenn in der hektischen Schlussphase ein paar strittige Schiedsrichterentscheidungen seiner Mannschaft dazu verhalfen, die zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen.

Das vermeintlich klare Endergebnis von 24:20 schmeichelt etwas die Leistungen des Gegners, der sichtlich Mühe hatte, die Partie auf seine Seite zu ziehen und die anschließenden Jubelszenarien die Erleichterung der Gäste.


Text: © Fränkische Nachrichten, Montag, 10.10.2022 k.n.

Bild: Klaus Narloch