Den Heimvorteil nur bedingt genutzt

In der ersten Halbfinalbegegnung um die Meisterschaft der Handball-Badenliga reichte es für den TV Hardheim am Samstagabend nur für ein 25:25-Unentschieden. Eine gutbesetzte Tribüne gab der Begegnung gegen die Mannschaft von der Spielgemeinschaft Oftersheim/Schwetzingen II den würdigen Rahmen und man war natürlich gespannt darauf, wie sich der TVH nach zwei kräftezehrenden Spielen gegen Heidelsheim/Heimsheim präsentiert.

Neben Robin Steinbach musste Hardheims Coach Lukas Dyszy auch noch kurzfristig auf Jannis Erbacher verzichten, der nach überstandener Corona-Erkrankung noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Aufgrund des Personalengpasses zog der Trainer, so wie einige Nachwuchsakteure auch, selbst das Trikot über und spielte zeitweise mit. Zumindest durfte sich Hardheims Coach wieder auf die Unterstützung des noch angeschlagenen Henrik Bischof bauen, der zunächst aber erst einmal auf der Bank Platz nahm.

Von Beginn an präsentierten sich die Gäste in Spiellaune, legten gleich zwei Treffer vor, während der TVH noch an den Stellschrauben drehen musste und im Abschluss entweder am Gebälk oder am gegnerischen Torwart scheiterte. Mit einem sensationellen Dreierpack drehte dann Lars Engels den Spieß um, und Philipp Steinbach setzte noch einen Treffer drauf zum 4:2 nach knapp sieben Minuten Spielzeit.

In der Folge sahen die Zuschauer ein munteres Spiel mit leichten Vorteilen für die Gastgeber, die allerdings trotz zwischenzeitlicher Drei-Tore Führung bis zur Pause lediglich einen Treffer Vorsprung mit in die Kabine nahmen. Schon gleich nach dem Seitenwechsel war Hardheims Vorsprung erneut auf drei Tore angewachsen, doch der Gegner hatte mit Till Nasgowitz (13 Treffer) einen Mann in seinen Reihen, auf den sich die SG verlassen konnte. Er fand immer wieder eine Lücke, um erfolgreich abzuschließen.

Spannende Schlussphase

Nasgowitz besorgte acht Minuten vor Ende auch den Anschlusstreffer zum 20:21, Felix Kruse legte nach und Lukas Braun brachte seine Mannschaft per Siebenmeter innerhalb von zwei Minuten sogar zur Gästeführung. Spätestens damit war jedem Besucher in der Halle klar, dass diese Begegnung bis zur Schlusssirene spannend bleiben und keine der beiden Teams am Ende einen großen Vorsprung mit in das Rückspiel nehmen würde. 25 Sekunden vor Ende der Partie brachte Till Nasgowitz mit seinem 13. Treffer sein Team abermals in Front, doch dann war da letztlich wieder Hardheims Goalgetter Henrik Bischof, der mit seiner ganzen Erfahrung den Ball mit Wucht im gegnerischen Tor versenkte und in letzter Sekunden seinem Team den Punkt rettete.

Was dieser Wert ist wird sich kommenden Samstag beim Rückspiel in Oftersheim zeigen. Mit einer guten Tagesform ohne weitere Ausfälle sind die Chancen für den TVH durchaus gegeben, in das Finale um die Handball-Badenliga-Meisterschaft einzuziehen. Bis dahin heißt es erst einmal, die Kräfte zu bündeln und die Partie zu analysieren, um letztlich wieder mit einer weiteren geschlossenen Mannschaftsleistung in diese Partie gehen zu können.


Text: © Fränkische Nachrichten, Montag, 04.04.2022 k.n.

Bild: Klaus Narloch