Felix Schneider wird zum Sieggaranten

TV Hardheim biegt einen Sechs-Tore-Rückstand gegen das Spitzenteam Heidelsheim/Helmsheim noch in einen 28:27-Sieg / Stehende Ovationen
TV Hardheim biegt einen Sechs-Tore-Rückstand gegen das Spitzenteam Heidelsheim/Helmsheim noch in einen 28:27-Sieg / Stehende Ovationen

Der TV Hardheim grüßt weiterhin von der Tabellenspitze der Badenliga. Daran konnte auch die SG Heidelsheim/Helmsheim nicht rütteln, die als angereister Favorit nur 45 Minuten lang in der Spur war, dann aber die Übermacht der Gastgeber zu spüren bekam. Nach einer überaus spannenden Schlussphase hieß es letztlich 28:27 für den TVH.

Nach sechs monatiger Abstinenz kamen Hardheims Zuschauer wieder in den Genuss eines Handballheimspiels und diejenigen, die unter den 170 Auserwählten waren, brauchten ihr Kommen wahrlich nicht zu bereuen. Bereits die Konstellation Tabellenführer gegen Tabellenzweiten versprach ohnehin Einiges und die Akteure setzten letztlich genau das um, was sich die Zuschauer von dem Spiel versprachen.

Starker Julian Hörner

Wie erwartet präsentierten sich die Gäste von Beginn an nicht nur in Spiellaune, sondern hatten mit Julian Hörner einen Angreifer, der Hardheims Abwehr ordentlich durcheinander wirbelte. Gegen die immer wieder schönen Anspiele an den Kreis hatten Hardheims Abwehrspieler so ihre Mühe und mussten folgerichtig bereits nach knapp 15 Minuten einem 3:8-Rückstand hinterher rennen, nachdem den eigenen Angreifern noch etwas die Präzession fehlte, ihre Würfe im gegnerischen Tor unterzubringen. Damit lief die Partie ganz in die Richtung, wie man das im Vorfeld gegen den favorisierten Gegner erwarten durfte. Ab der 20. Minute befreiten sich die Gastgeber zunehmend von dem Druck der Gäste und setzten ihrerseits Akzente. Mit dem Anschlusstreffer durch Robin Steinbach zum 10:11 in der 25. Minute waren die Gastgeber binnen kurzer Zeit wieder im Spiel, auch wenn der 13:15-Rückstand zunächst wieder für die Gäste sprach.

Die zweite Hälfte begann letztlich so, wie die erste. Die Spielgemeinschaft setzte den TVH mächtig unter Druck und spielte sich bis zur 43. Minute einen komfortablen 24:18-Vorsprung heraus. Damit wurde es zunehmend ruhiger auf der Tribüne, da in dieser Phase nur noch die kühnsten Optimisten an eine Wende glaubten. Mit der Hereinnahme von Felix Schneider ins Tor des TVH sollten sich die Mienen der Zuschauer allerdings von Minute zu Minute aufhellen. Nach mehreren Glanzparaden wurden auch seine Vorderleute wieder angesteckt von der aufkeimenden Euphorie, während die Gäste auf einmal mit ihrem Latein am Ende waren und fast keine Mittel mehr fanden, Hardheims Abwehr mit ihrem Schlussmann Felix Schneider zu überwinden.

Dagegen traf der TVH jetzt zunehmend wieder die richtigen Entscheidungen, um Heidelsheims Abwehr zu knacken und holte Tor für Tor auf. Die Spielgemeinschaft agierte mit jedem Gegentreffer nervöser und spürte letztlich auch, dass diese Partie noch nicht in trockenen Tüchern war. Lars Engels hatte in der 51. Minute den Anschlusstreffer zum 24:25 besorgt, dem Jannik Huspenina per Siebenmeter kurz darauf den Ausgleich folgen ließ. Die Führung wechselte nun hin und her.

Janis Erbacher aufseiten des TVH war letztlich der Torschütze zur 28:27-Führung rund 25 Sekunden vor Spielende. Die Restspielzeit nutzte der Gegner nicht mehr zum Ausgleich. In den frenetischen Jubel der Akteure mit ihrem „Matchwinner“ Felix Schneider stimmten die Zuschauer mit minutenlangen „Standing Ovations“ mit ein und feierten Hardheims zweiten Sieg im zweiten Spiel.


Text: © Fränkische Nachrichten, Montag, 28.09.2020 k.n.

Bild: Klaus Narloch