Nach der Pause zur Aufholjagd geblasen

Der TV Hardheim dreht gegen den Tabellendritten SG Heidelsheim/Helmsheim eine verloren geglaubte Partie und darf wieder vom Klassenerhalt träumen

Der TV Hardheim hat die „Rote Laterne“ der Handball-Badenliga abgegeben und darf nach seinem grandiosen Sieg gegen den Tabellendritten aus Heidelsheim/Helmsheim wieder auf den Klassenerhalt hoffen.

Hardheims Zuschauer waren in die in die Walter-Hohmann-Halle gekommen, um ihrer Mannschaft den erforderlichen Rückhalt in der schweren Mission gegen den Tabellendritten zu geben. Der trat in den Anfangsminuten recht couragiert auf und setzte mit drei Treffern gleich einmal eine „Duftmarke“, während die Gastgeber in ihrem eigenen Bemühen zu Toren zu kommen zunächst einmal in der Gästeabwehr hängen blieben.

Mit dem ersten Treffer durch Philipp Steinbach war dann allerdings auch beim TVH der Knoten geplatzt, Nach rund sechs Minuten fiel der Anschlusstreffer zum 3:4 und spätestens jetzt war Hardheim drin im Spiel. In der Folge waren beide Teams auf Augenhöhe und der Zwischenstand von 10:10 spiegelte genau das Geschehen wider.

Danach hatten die Gastgeber allerdings einen kurzen Durchhänger, der zur Folge hatte, dass der Gegner auf fünf Tore davon zog und selbst nach dem Siebenmeter-Treffer von Niklas Winter immer noch eine 16:12-Führung mit in die Pause nahm.

Hardheimer Aufholjagd

Damit waren die Hoffnungen der Zuschauer zunächst einmal etwas getrübt, doch mit Beginn des zweiten Spielabschnittes begann die große Aufholjagd des TVH. Ausgangspunkt war Hardheims Abwehr mit einem glänzend aufgelegten Torhüter Christian Ernst, die der Mannschaft noch mehr Sicherheit gaben. Hinzu kam, dass die Gäste im Zeichen des sicheren Vorsprunges nun nicht mehr nur selbstbewusst, sondern auch schon eine Spur überheblich auftraten. Die Quittung folgte auf den Fuß: Nach einem Hardheimer „Viererpack“ innerhalb weniger Minuten und war die Partie wieder völlig offen.

Aufgrund des Spielverlaufs hatten die Hausherren plötzlich Vorteile auf ihrer Seite. Die zuvor noch gelösten Mienen der Gästemannschaft samt ihres Trainerstabes wurden mit jeder Minute ernster – und spätestens nach dem Doppelpack von Noah Schneider und Robin Steinbach zur Hardheimer 19:17-Führung herrschte Alarmstufe eins auf der Gästetrainerbank.

Zehn Minute vor Spielende reagierten die Gäste nochmals mit einer Auszeit, doch auch die Neuausrichtung konnte Hardheims Angriffslust nicht mehr stoppen. Der TVH spielte sich regelrecht in einen Rausch und begann spätestens beim Stand von 25:21 von der ganz großen Überraschung zu träumen.

Gäste mit offener Deckung

In der Schlussphase gingen die Gäste zur offenen Deckung über. Janis Erbach fand jedoch nochmals die Lücke und traf zum 26:22, doch schon im Gegenzug schlug der Ball auch wieder im „Kasten“ von Christian Ernst ein. Dies war dann allerdings auch schon der letzte Treffer der Gäste, die es in den verbleibenden fünf Minuten nicht mehr schafften, Hardheims Abwehr zu überwinden. Mit den Treffern von Robin Steinbach, Jannik Huspenina und Noah Schneider war die Messe letztlich gelesen und mit dem verdienten 29:23-Sieg hatte für die Gäste auch wieder das Sprichwort „Hochmut kommt vor dem Fall“ durchaus seine Gültigkeit.

© Fränkische Nachrichten, Montag, 11.03.2019 kn.