Schock gegen Stutensee verdaut?

Erstes Auswärtsspiel bei SG Pforzheim/Eutingen

Den Rundenauftakt gegen Stutensee hatte man sich aus Hardheimer Sicht ganz anders vorgestellt. Man fragt sich natürlich, wie das so schief gehen konnte. Sicherlich spielte auch Nervosität angesichts des Erwartungsdrucks beim ersten Auftritt vor dem heimischen Publikum eine Rolle, dass man überhaupt nicht ins Spiel fand. Hatte man es auch schon mit einer Spitzenmannschaft dieser Saison zu tun? Jedenfalls war der Auftaktgegner, der schon in der vergangenen Saison lange Kontakt zur Spitzengruppe gehalten hatte, vor allem in der Abwehr von ganz anderem Kaliber als die Teams, gegen die man in den Vorbereitungsspielen gewonnen hatte.

Beim ersten Auswärtsspiel bei der SG Pforzheim-Eutingen II (Samstag, 18 Uhr) muss sich nun zeigen, wie die Mannschaft von Coach Karlheinz Pauler den Schock verdaut hat. Ein „Aufbaugegner“ sind die Nordschwarzwälder indes nicht gerade. In der vergangenen Saison zog der TVH in beiden Begegnungen den kürzeren, auf des Gegners Platz allerdings nur äußerst knapp und unglücklich mit einem Tor Differenz.

Lästig ist, dass die Mannschaftsaufstellung der „Zweiten“ des ambitionierten BW-Oberligisten, der unter anderem mit der Verpflichtung von Felix Lobedank vom Bundesligisten TBV Stuttgart mächtig aufgerüstet hat, immer einer Wundertüte gleicht. Neben Akteuren aus der „Ersten“ muss man auch immer mit dem Einsatz von Spielern der in der Bundesliga spielenden A-Jugend rechnen, die bereits gehobenes Badenliga-Niveau haben. So geschehen beim 29:25-Auswärtssieg beim letztjährigen Vizemeister Wiesloch, mit dem die SG am ersten Spieltag aufhorchen ließ. Dabei wurden gleich mehrere Spieler aus dem Oberliga-Kader und zwei A-Jugendliche eingesetzt. Wohl fest muss man mit dem erfahrenen Bastian Langenfeld im linken Rückraum rechnen, der bullige 33-Jährige kann jede Abwehrreihe vor große Probleme stellen. Von den „Junglöwen“ wurde für die neue Runde der als großes Torhüter-Talent gehandelte Adam Studentkowski verpflichtet, der als Nummer drei im BWOL-Team wohl zunächst in der Badenliga seine Einsatzzeiten bekommen wird und gegen Wiesloch im Kasten stand.

 

Fehlerquote reduzieren

Es ist zu hoffen, dass es den Hardheimern unter der Woche gelungen ist, die Lehren aus dem Debakel gegen Stutensee-Weingarten zu ziehen. Die Fehlerquote muss auf jeden Fall drastisch reduziert werden, dafür darf es vor allem nicht wieder passieren, dass man sich gleich am Anfang einen hohen Rückstand einhandelt. Die Abwehr muss also von Beginn an hellwach und konzentriert sein. Damit im Angriff das gefürchtete Zusammenspiel zwischen Rückraum und Kreis zur Entfaltung kommen kann, muss das richtige Tempo und der richtige Abstand zum Gegenspieler gefunden werden, was gegen die flinke Abwehr des Auftaktgegners viel zu selten gelang. Also vieles, was besser gemacht werden muss – und kann. Die Favoritenrolle liegt natürlich aufseiten der Gastgeber, und somit hat man eigentlich nichts zu verlieren, und vielleicht ist das eine Chance.

© Fränkische Nachrichten, Freitag, 17.09.2018 roho