Auftakt gründlich misslungen

Niederlage im ersten Badenliga-Spiel der Saison gegen Stutensee-Weingarten

Eine böse Überraschung erlebten die Hardheimer Spieler und Zuschauer im ersten Heimspiel der neuen Badenliga-Saison. Die top motivierten und gut eingespielten Gäste bestimmten vom Anpfiff weg das Geschehen auf dem Spielfeld. Hardheims Angreifer bekamen sofort die Stärke der beweglichen gegnerischen Abwehr und von Keeper Pascal Duck zu spüren. Das Spiel begann furios, zwei Hardheimer Fehlversuche nutzten die Gäste über ihre "schnelle Mitte" zum 0:2 nach nicht einmal 2 Minuten. Der TVH versuchte dagegen zu halten und schaffte durch einen von Philipp Olhaut verwandelten Strafwurf den Anschluss, doch im Gegenzug fiel sofort das 1:3. Wiederum nur wenige Sekunden später schaffte Robin Steinbach

den letztmaligen Anschluss, da hatten die Zuschauer in den ersten 3 hektischen Minuten schon 5 Tore gesehen. Danach wurden die Angriffe auf beiden Seiten etwas länger, wobei sich die Hardheimer immer schwerer taten, gegen die leichtfüssige Gästeabwehr in gute Wurfpositionen zu kommen. Die SG ihrerseits überzeugte nun auch im Positionsspiel und kam mehrfach auch über aussen durch den 9-fachen Torschützen Marvin Kikillus zu leichten Treffern. In der 11. Minute kam der TVH durch einen schön herausgespielten Treffer von Philipp Steinbach noch einmal auf 4:6 heran, danach aber brachen alle Dämme. Fast 10 Minuten lang konnten die Gastgeber keinen Wurf im gegnerischen Tor unterbringen, in dieser Zeit zogen die Gäste mit einem 6:0-Lauf auf 4:12 davon. Obwohl die Hardheimer auch viel Pech hatten - etliche Pfosten- und Lattentreffer, Abpraller landeten grundsätzlich beim Gegner - war nicht zu übersehen, dass die Spieler der SG Stutensee-Weingarten den Hardheimern in puncto Durchsetzungsvermögen und Handlungsschnelligkeit deutlich überlegen waren. Die Abwehr fand kein Mittel gegen die dynamische und mit kompromisslosem Einsatz vorgetragenen Angriffe der Gäste, die meist aus kurzer Distanz zum Abschluss kamen, Christian Ernst im Hardheimer Tor konnte einem leid tun. Nach dem 5:14 in der 23. Minute gelangen den arg verunsicherten Einheimischen endlich einmal 3 Tore in Folge, was Gästetrainer Bechtle sofort zu einer Auszeit veranlasste, um diesen kleinen Lauf zu unterbrechen. Das gelang insoweit, dass das Team von Karlheinz Pauler nicht wesentlich näher kam, gestützt auf einige gute Paraden von Christian Ernst schafften es die Blau-Weißen immerhin, den Rückstand bis zur Pause durch das erste Pflichtspieltor von Neuzugang Luis Hönninger und einen verwandelten Siebenmeter von Jannik Huspenina in einem überschaubaren Rahmen zu halten.

Die Pausengespräche der verdutzten TVH-Fans drehten sich natürlich um die Frage "geht da noch was?"

 

Die Gäste gaben die Antwort schnell und unmissverständlich mit 4 Toren in 4 Minuten, mit dem 11:20 war die aufkeimende Hoffnung jäh beendet. Jetzt konnte es für die Gastgeber nur noch darum gehen, Charakter zu zeigen und die Niederlage einigermassen in Grenzen zu halten. Das erwies sich als schwer genug zumal die Gäste keine Anstalten machten, einen Gang zurück zu schalten. So wuchs der Rückstand zwischenzeitlich bis auf 12 Tore (26: 26, 18:28) weil sich im verzweifelten Kampf um eine Ergebnisverbesserung auch immer mehr technischen Fehler einschlichen und auch gute Chancen reihenweise vom ausgezeichneten Gästekeeper vereitelt wurden. Einen wesentlichen Anteil daran, dass es gelang, das Ergebnis am Ende mit 7 Toren Rückstand etwas erträglich zu gestalten hatte Jannik Huspenina, der nicht nur wegen seiner insgesamt 9 Treffer sondern vor allem für seinen vorbildlichem Einsatzwillen von den Fans und den Mitspielern viel Lob erntete. Vor dem schweren Auswärtsspiel gegen Pforzheim-Eutingen am kommenden Wochenende bläst den Hardheimern schon ein kräftiger Wind entgegen, es wird jetzt darauf ankommen, dieses Negativerlebnis zu verarbeiten.

© Fränkische Nachrichten, Montag, 17.09.2018 R.H.