Möglichen Sieg in 198 Sekunden vergeigt

TV Hardheim führte kurz vor Schluss noch mit fünf Toren, musste sich dann aber gegen die TSG Plankstadt doch noch mit einem 27:27 zufrieden geben

Mit einem Unentschieden musste sich der TV Hardheim in der Badenliga-Partie gegen die TSG Plankstadt begnügen und bleibt damit zunächst einmal im Mittelfeld der Badenliga Tabelle hängen. Da nach dem Abpfiff einer eher mittelmäßigen Handballbegegnung, in der der TVH weitgehend unter seinen Möglichkeiten geblieben war, nur die rund ein Dutzend Gästefans lauthals gejubelt haben, ist dies ein deutliches Indiz dafür, dass es für Plankstadt wirklich ein "gefühlter Sieg" war. Die Gäste haben sich in keiner Phase des Spiels aufgegeben und immer an ihre Chance geglaubt.

 

Während sich die Gästespieler nach dem Schlusspfiff in den Armen lagen und das 27:27 ausgiebig feierten, fehlten auf Hardheimer Seite sowohl den Spielern wie auch den Zuschauern regelrecht die Worte.

 

Die Gastgeber hatten exakt drei Minuten und achtzehn Sekunden vor dem Ende der Partie den Treffer zum 27:22 von Thomas Withopf bejubelt und bereits den Feier-Modus programmiert. Doch in den letzten 198 Sekunden schmolz der scheinbar klare Vorsprung wie Schnee im Tauwetter. Zehn Sekunden vor dem Ende der Partie schaffte Rainer Verclas für die Gäste den nie mehr erwarteten Endstand und versetzte den TV Hardheim samt seiner Anhänger in einen regelrechten Schockzustand.

 

Auf eine kuriose Handballpartie durften sich die Zuschauer bereits zu Beginn einstellen, nachdem die Gäste mit einem Blitzstart schnell auf 6:0 davongezogen waren.

 

"Wo sind eigentlich unsere langen Rückraumschützen", fragte sich der eine oder andere Zuschauer am Spielfeldrand, die das erste Tor ihrer Mannschaft erst nach knapp zehn Minuten bejubeln konnten. Bis dahin tat sich Hardheims Team wie erwartet schwer gegen die sehr offensiv eingestellte Gästeabwehr. Erst so nach und nach kam Hardheims Motor nach anfänglichem stottern in Fahrt und nach 24 Minuten war auch für die Zuschauer die Handballwelt beim Spielstand von 9:10 wieder in Ordnung. Allerdings tat sich der TVH nach wie vor sehr schwer, der Partie eine entscheidende Wende zu geben. Der 12:14-Halbzeitrückstand war deshalb fast die logische Folge.

 

Nach dem Seitenwechsel machte der TVH mehr Druck auf den Gegner und zeigte sich jetzt auch spielerisch besser. Johannes Ackermann schaffte nach 40 Minuten erstmals den 18:18-Ausgleich und der sollte der Mannschaft jetzt auch weiterhin Aufwind geben, um die Partie für sich zu entscheiden.

 

Kuriose Schlussphase

 

Bis zur besagten 56. Minute lief daraufhin praktisch alles nach Plan. Dann dann folgte die Schlussphase, die sowohl Hardheims Spieler wie auch den Zuschauer mächtig auf die Stimmung geschlagen hat und wohl unter dem Stichwort "Kurioses" in die Hardheims Handballgeschichte eingehen wird.

 

Fünf Tore innerhalb von etwas mehr als drei Minuten, da scheint in der Tat vieles falsch gelaufen zu sein, über das die Spieler und Verantwortliche aber nur kurz Zeit nachdenken können, denn bereits am nächsten Samstag wird der Spielbetrieb in der Badenliga mit einer Auswärtsbegegnung in Pforzheim fortgesetzt.

© Fränkische Nachrichten, Montag, 25.01.2016  k.n.